Positionierung im Coaching Business: 5 goldene Regeln für Deinen Erfolg
Hast Du das Gefühl, dass sich im Coaching alle Konzepte irgendwie gleichen? Dein mit Herzblut erstelltes Angebot wird oft übersehen? Du bist nicht allein! Denn viele Selbständige machen sich darüber Gedanken, wie sie ihre einzigartige Positionierung im Coaching finden. Die gute Nachricht vorab: Für gute Coaches ist immer Platz. Die noch bessere Nachricht: Es gibt bewährte Strategien, die Wunder bewirken können. Gerne möchte ich 5 goldene Regeln mit Dir teilen, die Deine Marke stärken.
Das erwartet Dich in diesem Artikel:
- Kommuniziere Deine Einzigartigkeit und stelle Dein Alleinstellungsmerkmal heraus
- Sprich die Sprache Deiner Zielgruppe
- Authentizität im Coaching: Mach Dich auf die Reise zu Dir selbst und erzähle Deine Geschichte
- Standfest im Kern, flexibel in der Umsetzung
- Der erste Eindruck zählt, und alle weiteren auch!
- Über die Autorin
1. Kommuniziere Deine Einzigartigkeit und stelle Dein Alleinstellungsmerkmal heraus
Sehr viele Märkte sind gesättigt. Vor diesem Hintergrund kann Deine Einzigartigkeit, die Du im USP zum Ausdruck bringst, das Zünglein an der Waage sein – weshalb Interessenten gerade bei Dir kaufen.
Warum?
Indem Du Dein Alleinstellungsmerkmal in Deinem Markenauftritt kommunizierst, hilfst Du Deiner Zielgruppe, zu erkennen, dass Du etwas Besonderes bist. Dass Du anders bist als alle anderen AnbieterInnen. Das wiederum verhilft Dir zu einem Stockerlplatz in deren Gedächtnis.
Spätestens dann, wenn es nämlich zur Kaufentscheidung kommt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen bei Dir kaufen. Aber wie entdeckst Du Deine Einzigartigkeit? Das ist eine knifflige Frage, denn sehr oft sehen wir selbst nicht, was uns oder unser Business außergewöhnlich macht (Stichwort „Blind Spot“).
Hier können Dir folgende Tipps weiterhelfen:
- Feedback: Frage FreundInnen, Familie und vor allem KundInnen, was sie an Dir oder Deiner Arbeit ganz besonders schätzen. Manchmal sehen Außenstehende das viel klarer.
- Vergleich: Schau Dir an, was Deine MitbewerberInnen tun. Wo siehst Du Unterschiede? Was machst Du anders oder vielleicht sogar besser?
- Reflexion: Nimm Dir Zeit und überlege, welche Erfahrungen, Qualifikationen oder Ansichten Du mitbringst, die Dich von anderen unterscheiden.
Für Coaches oder WissensvermittlerInnen liegt ihre Einzigartigkeit oft nicht nur im Fachwissen oder zahlreichen Weiterbildungen, sondern in ihrer Art der Vermittlung, ihrer Persönlichkeit, ihrer Geschichte oder den individuellen Methoden, die sie anwenden. Beziehungsweise einem Mix dieser Faktoren. Du darfst hier so ziemlich alles unter die Lupe nehmen.
2. Sprich die Sprache Deiner Zielgruppe
Das ist eine der goldenen Regeln, die zwar einfach klingt, aber tiefes Verständnis und Empathie erfordert, wenn Du Dein Coaching-Business positionieren willst. Es geht darum, herauszufinden, welche Worte, Phrasen oder Redewendungen Deine Zielgruppe in ihrem Alltag verwendet. Im nächsten Schritt übernimmst Du diese Sprache in Deiner Kommunikation und Deinen Botschaften. Versuche es einmal mit dem genauen Hinhören und Reinspüren. Wie genau sprechen die Menschen, denen Du helfen willst, über ihre Sorgen, Probleme, Bedürfnisse und Träume?
Zur Verdeutlichung ein kleines Beispiel:
Wir, als ExpertInnen, reden gerne von „Glaubenssätze auflösen“, „Blockaden lösen“, „in die Kraft kommen“. Ich frage Dich: Ist das wirklich die Sprache Deiner Zielgruppe? Definitiv nicht. Deine KlientInnen sind höchstwahrscheinlich keine Coaches und können deshalb mit diesen Phrasen wenig anfangen. Deine Zielgruppe beschäftigt viel eher ganz spezifische Probleme wie beispielsweise:
„Was werden meine Ex-KollegInnen sagen, wenn ich live gehe?“
Oder: „Das neue Teammitglied passt einfach nicht rein, was soll ich nur tun?“
Diese konkreten Herausforderungen sind Deine Goldnuggets, die Du in Deiner Kommunikation aufgreifen kannst.
3. Authentizität im Coaching: Mach Dich auf die Reise zu Dir selbst und erzähle Deine Geschichte
Komm, setz Dich einen Moment zu mir. Ich möchte Deine Geschichte hören, nicht irgendeine, sondern Deine. Ja, richtig gelesen! Es geht um Deine Marke, Deine Leidenschaft und die Reise, die Du unternimmst, um die Menschen zu erreichen, die Dich brauchen.
JedeR von uns hat eine Geschichte zu erzählen. Es sind unsere Erfahrungen, unser Herzblut und die kleinen Momente, die uns prägen. Diese Geschichten machen nicht nur uns als Menschen aus, sondern auch unsere Marke. Sie heben Dich als AnbieterIn von der Masse ab und verleihen Dir das gewisse Etwas, das Unverwechselbare.
Unsere Geschichten sind Teil unserer (Marken-)Identität
Hier sind ein paar Gedanken, die Dich dabei unterstützen können, Deine Geschichte(n) zu entdecken und sie in Deine Marke zu integrieren:
- Hör auf Dein Herz: Was bewegt Dich? Was hat Dich dazu gebracht, genau diesen Weg zu gehen?
- Analysiere Deinen klassischen Lebenslauf und versuche, zwischen den Zeilen zu lesen. Fallen Dir ganz besondere Momente ein? Menschen, die Dir in Erinnerung geblieben sind? Oder: Was genau hat Dich zum Beispiel dazu bewogen, den Job zu wechseln? Was sollte sich dadurch verändern?
Deine Geschichten verhelfen Dir zu Authentizität. Menschen spüren, wenn etwas echt ist. Wahre Geschichten mit Höhen und Tiefen sind nicht langweilig, sondern machen Dich greifbar und nahbar. Behalte bitte immer im Hinterkopf: Menschen kaufen von Menschen. Dazu braucht es Vertrauen. Folglich reicht es nicht aus, einfach „da draußen“ zu sein und zu hoffen, dass die Menschen zu Dir kommen. Als SelbständigeR willst Du Beziehungen aufbauen – das erreichst Du mithilfe Deiner Geschichte!
4. Standfest im Kern, flexibel in der Umsetzung
Ein starker Markenkern ist das Herzstück Deiner Marke. Es ist das, was in den Köpfen und Herzen Deiner KundInnen verankert ist. Dein Markenkern gibt Deinen KlientInnen nicht nur das Gefühl von Beständigkeit und Vertrauen, sondern auch das sichere Wissen und Versprechen, was sie von Dir erwarten können.
Auf der anderen Seite existiert natürlich auch das flexible Element Deiner Marke. So ist die Flexibilität in Deiner Angebotsgestaltung oder Kommunikationsstrategie sehr wertvoll und notwendig, um auf die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe besser einzugehen und auch um aktuelle Trends aufzugreifen (zum Beispiel Digitalisierung, Agilität, Remote Coaching…). Aber all diese Anpassungen und Neuerungen sollten immer im Einklang mit Deinem Markenkern stehen, ihm treu bleiben.
Denke hier gerne an einen Baum: Der Stamm, fest und unerschütterlich, repräsentiert Deinen Markenkern. Die Äste und Blätter, die sich im Wind bewegen, wachsen und sich mit den Saisonen verändern, stehen für die flexiblen Aspekte Deiner Marke.
Nehmen wir eine imaginäre Coachin namens Lena als Beispiel. Lenas Markenkern könnte „Die Kraft der Achtsamkeit im hektischen Alltag“ sein. Dieser Kern vermittelt eine klare Botschaft über ihre Philosophie und ihren Ansatz beim Coaching. Er verspricht potenziellen KlientInnen, dass Lena ihnen helfen wird, Ruhe und Ausgeglichenheit in ihrem täglichen Leben zu finden – ungeachtet dessen, wie hektisch es sein mag.
Jetzt, da Lena ihren Kern definiert hat, kann sie flexibel in der Gestaltung ihrer Angebote sein.
- Vielleicht bietet sie heute einen Online-Kurs zur Achtsamkeit für berufstätige Mütter an
- und morgen einen Workshop für ManagerInnen, die lernen wollen, achtsame Pausen in ihren Arbeitstag zu integrieren.
- Sie könnte ein E-Book über Meditationstechniken für AnfängerInnen herausbringen
- oder eine Podcast-Reihe starten, in der sie ExpertInnen zum Thema Achtsamkeit interviewt.
All diese Angebote variieren und sind für eine ganz spezifische Zielgruppe gedacht, aber sie alle sind im Einklang mit Lenas Markenkern.
Auch in ihrer Kommunikationsstrategie bleibt Lena flexibel:
- Sie könnte heute einen Instagram-Post über einen morgendlichen Achtsamkeitsmoment teilen
- und morgen einen Blogartikel über die Wissenschaft hinter der Achtsamkeitsmeditation veröffentlichen.
Aber die gesamte Kommunikation – egal ob visuell, schriftlich oder mündlich – wird immer die zentrale Botschaft ihres Markenkerns „Die Kraft der Achtsamkeit im hektischen Alltag“ widerspiegeln.
Das Beispiel zeigt Dir die Vielfalt, die möglich ist. Wenn Du Dich noch am Beginn Deiner Reise als CoachIn befindest, fokussiere Dich gerne auf weniger Zielgruppen und ein kleineres Angebotsportfolio.
5. Der erste Eindruck zählt, und alle weiteren auch!
Den Moment des ersten Kontakts mit Deiner Marke kann man sich vorstellen wie das erste Date. In wenigen Sekunden wird ein erster Eindruck gewonnen, der schwer zu ändern ist. Es ist dieser entscheidende „Wow“- oder „Naja“-Moment. Wie können wir also sicherstellen, dass dieser erste Eindruck ein „Wow“ ist, egal wo er stattfindet?
Nachdem es in der heutigen digitalen Zeit viele Wege gibt, wie Deine KundInnen auf Dich aufmerksam werden, bedeutet das, diese möglichen Berührungspunkte herauszufinden und unter die Lupe zu nehmen.
Das Tool, das ich selbst dazu gerne anwende, ist das „Marken-Touchpoint-Audit“. Es hilft mir dabei, alle möglichen Kontaktpunkte mit meinen KlientInnen zu identifizieren und zu überprüfen, ob sie die gewünschte Botschaft vermitteln.
So funktioniert‘s:
- Liste erstellen: Im ersten Schritt notiere ich alle möglichen Berührungspunkte – von Social Media über die Webseite bis hin zu persönlichen Treffen. Vom Gastartikel oder Interview bis hin zum Kommentar auf LinkedIn. Von meiner E-Mail-Signatur bis hin zur Antwortmail für Kennenlerngespräche.
- Audit durchführen: Ich überprüfe jeden dieser „Touchpoints“: Schwingt das, was ich sagen will, also meine Botschaft, mit? Erzeugt sie den gewünschten ersten Eindruck?
- Anpassungen vornehmen: Dort, wo es Inkonsistenzen gibt, nehme ich Anpassungen vor. Manchmal sind das nur minimale Änderungen, die aber eine maximale Wirkung erzeugen. Ein kleines Beispiel: Ich setzte mir das Ziel, mein Hashtag #mehrMarkegehtimmer bewusster in meine Social-Media-Präsenzen zu inkludieren.
Abschließende Gedanken zu Deiner Positionierung:
Deine Positionierung entwickelst Du idealerweise nicht im stillen Kämmerlein, denn Du benötigst dafür einen Spiegel. Ich möchte Dir gerne den Rat mitgeben, Dich mit anderen zu verbinden, Dich mit Buddies, Gleichgesinnten oder einem/einer CoachIn auszutauschen und diese wertvollen Gedanken in Deine Positionierung einfließen zu lassen.
Über die Autorin
Die Markenmentorin – Markenaufbau & Positionierung für Selbstständige und Unternehmer, zert. Syst. Business Coach

Foto: Michaela Benkitsch
Mag. Michaela Benkitsch, MSc, ist Markenstrategin, Positionierungsexpertin, systemischer Business Coach und zertifizierte AI-Trainerin. Ihr Fokus liegt auf der identitätsorientierten Markenentwicklung von innen nach außen, um so eine authentische, starke Marke aufzubauen.
Mit ihrer einzigartigen Methode, dem Markenkompass, hilft sie Coaches dabei, Klarheit auf vielen Ebenen zu gewinnen, um sich selbstbewusst von der Masse abzuheben und die richtige Zielgruppe anzuziehen. Laut Michaela geht es nicht darum, wahrgenommen zu werden, sondern in Erinnerung zu bleiben.
Mehr über Michaelas inspirierende Arbeit erfährst Du hier.